Ist ja eigentlich kein Wunder, das mit dem Italo Disco DJ. Geht sicher noch einigen anderen Menschen so, dass sie ein ganz klein wenig verliebt sind in
SALLY SHAPIRO
(wenngleich der Name nur ein Pseudonym ist für die schüchterne Frontfrau des Duos aus Lund in Schweden).
Ist ja auch eine niedliche, die zusammen mit Johan Agebjörn diese unnachahmlich nach
80ern klingende Disco-Masche durchzieht.
Es erinnert an heiße Tage in längst vergangenen Zeiten an denen ich in der Tanzschule schwitzte und beim Disco-Fox zu Giorgio Moroder, Moti Special, Modern Talking (im schlimmsten, allerschlimmsten Fall), „Vamos a la Playa“ (oh-oh-oh-oh-oh) oder den Pet Shop Boys (im allerbesten Fall) das Beinchen schwang und mir übel war vor Hitze und der Angst vor Blamage vor den netten süßen Mitschülerinnen.
Warum bekamen eigentlich immer die anderen die attraktiven Mädels und mir bleibt dann.. die schüchterne Kleene mit dem Mama-macht-alles-selbst-Haarschnitt aus der ehemaligen DDR?
Egal, diese Geschichte am Rande hat mit
SALLY SHAPIRO
nichts zu tun, ich wurde nur gerade durch die hier vorliegende Musik daran erinnert. Soviel dazu.
Was hier vollführt wird ist die klassische Neuzeitversion von tanzbarem Disco-Gedöns der besonderen, der besseren Art. Music to move your ass off in hot summer nights oder so ähnlich.
Die Geschichten basieren auf der alten Geschichte der Menschheit: Junge trifft Mädchen, Mädchen verliebt sich in Jungen, aber der blöde Kerl ist einfach nicht für sie gemacht.
Man schwankt zwischen Madonnas „Into The Groove“ und der aufgesetzten Wildheit von „Kids In America“, vermischt mit Tönen die man St. Etienne oder auch einer neueren El Perro Del Mar zuschreiben könnte, mischt weiter eine innere Schönheit der Lyrics mit dem typischen Glitterlook-Outfit, verrührt das Vorliegende dann sanft und seidig mit Sahne, noch einen Schuß Schmelzkäse dazu und fertig ist das Teil. Guten Appetit, wohl bekomms.
The title describes the recurrent theme in the music and my life, to somehow never be satisfied with what you have, or where you are — to always wish you were somewhere else
Wer ihre letzten beiden Alben kennt, wird ob manch ungewohnter Einlagen auf dem neuen Werk ein wenig verwundert sein, es klingt verändert, größer und offener, vielleicht auch ein Ergebnis einer bei einigen Songs ausgelagerten Produktionsverantwortung.
Das Ergebnis bleibt, letztendlich und glücklicherweise, das Gleiche: Klingeling, Disco-Glocken, Geträller und Gepfeife, ganz neu unterlegt aber beispielsweise mit fetzigen Saxophonpassagen.
Prescript
I Dream With An Angel Tonight
This City’s Local Italo Disco DJ Has A Crush On Me
What Can I Do
If It Doesn’t Rain
Sundown
Starman
Lives Together
Don’t Be Afraid
Architectured Love
Postscript
° ° °
° ° °
Vielen Dank an paperbagrecords für die Unterstützung!
85/100