Der Sonntag. Zeit, mal wieder in der Schatzkiste vergrabener Musiken zu wühlen.
SHELLEYAN ORPHAN
Das klingt schon geheimnisvoll und wie mit zartem Spinnengeweb überzogen.
Das Duo, bestehend aus Caroline Crawley und Jemaur Tayle fand sich 1980 im englischen Bournemouth, die Liebe zu den Texten des Herrn Shelley taugte zur Namensgebung (Spirit Of Solitude).
Schnell wurden, inspiriert durch Künstler wie T.Rex und Van Morrisson, die ersten Stücke komponiert und die Instrumente gelernt. Eine Unterstützung im Vorprogramm von The Jesus And Mary Chain schockierte die anwesenden Fans durch ihre klassischen Instrumente, die Aufmerksamkeit von Presse und Plattenfirmen war geweckt, ein Kontrakt mit Rough Trade kam zustande. Mit Cavalry Of Cloud und Anatomy Of Love entstanden von den Kritiken hochgelobte Singles.
In den kommenden Jahren reifte die Band, ihr streichergeladenes Repertoire wurde erweitert um traditionell eher der Rockmusik zugeschriebene Instrumente.
1989 schließlich entstand Century Flower, das mit Shatter und Timeblind außergewöhnliche und durchaus erfolgreiche Singles in sich barg.
Auf Tour mit The Cure in Europa gewannen
SHELLEYAN ORPHAN
eine neue Energie und Leichtigkeit, die nie auf eine Platte gepresst werden sollte.
So erschien 1991 mit ihrem Album Humroot das vorerst letzte Album einer ungewöhnlichen und kurzen Bandgeschichte.
Eine Reunion gab es im Jahr 2000 und neue Songs wurden schließlich 2008 auf dem auf One Little Indian-Label mit We Have Everything We Need veröffentlicht – freilich ohne dass irgendjemand hieran größeres Interesse zeigte.