Besser wieder gut: DESAPARECIDOS – Payola

Vor vielen Jahren habe ich von meiner lieben Frau ein T-Shirt geschenkt bekommen.
Es ist grau und zeigt einen vom Himmel ins Meer fallenden Menschen, im Sonnenuntergang unter Palmen.
Aus einem Flugzeug heraus.
Ich habe es eine lange Zeit immer wenn ich einen Flug antrat angezogen.

desaNicht nur dann freilich und mittlerweile sieht es doch recht mitgenommen aus, was meine Liebe aber nicht geschmälert hat.
Zeit für Nachschub.

Gerade recht kommt da die neue Veröffentlichung der

DESAPARECIDOS

um Conor Oberst.

Natürlich habe ich vorab die Vinyl-Variante mit T-Shirt geordert.

Steppbär.. so könnte man sagen und sich wundern über derart shoutige Ausflüge von Herrn Oberst in dir punkige Welt der Musik.
Kurz nach Gründung der Band und ihrem 2002er Album Read Music/Speak Spanish schien alles auf ein endgültiges Aus der Gruppe hinzudeuten.
Nun, nach einer Reunion 2010 gibt es mit
Payola
ein weiteres Album der Band.

Hier geht es nicht nur darum, zu rebellieren.
Hier bekommen wir die geballte Ladung Auflehnung und eine persönlich gestaltete Reflektion der aktuellen (politischen) Ereignisse, dem zunehmenden Kapitalismus, der amerikanischen Weltanschauung insbesondere der Einwanderungspolitik und Migration (Golden Parachutes)  zu hören und verspüren beim durchaus unterhaltsamen Hören ihrer Songs diese unbestimmte Wut im Bauch, die schnell, direkt und gradlinig mit
Wucht und Gepür für klingelnde Melodien dargeboten wird.

Schnell merkt man, die Herzen der Band schlagen links (The Left Is Right) und sie hämmern im Takt ihrer rasanten Post-Punk-Rocknummern.
Kraftvoll und weniger auf sich selbst konzentriert als auf seinen Soloausflügen, viel eher damit beschäftigt, gegen den Schwall an Energie und Lärm anzusingen, versteht es Oberst seine Mannen (Landon Hedges (Bass Gitarre, Stimme), Matt Baum (Drums), Denver Dalley (Gitarre) und Ian McElroy (Keyboard)) unter Kontrolle zu halten und ihre Songs fast fröhlich klingen zu lassen.

Dabei sind die

DESAPARECIDOS

textlich weitab von purer Fröhlichkeit und freundlich würde man für die Songs auf
Payola
auch nicht unbedingt bezeichnen.
Dabei macht es ausgesprochen Laune ihnen zuzuhören.

Gelegentlich wirkt ihr rasanter Zauber ein wenig kopflastig, trotzdem ein herzliches Danke für ein saucooles Stück energischer Unterhaltung.

desaThe Left Is Right
Underground Man
City On The Hill
Golden Parachute
Radicalized
MariKKKopa
Te Amo Camila Valejo
Ralphy’s Cut
Backself
Slacktivist
Search The Searches
10 Steps Behind
Von Maur Massacre
Anonymous

° ° °

90/100

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