(photo & allrights: DEPECHE MODE / Sony Music / Rottensteiner PR)
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An einem Freitag Mittag im März am Esstisch sitzen und die neue Scheibe von
DEPECHE MODE
hören. Zum ersten Mal.
Construction Time Again.
Was hab ich das Teil rauf und runter gedudelt. Bis jeder Ton einen eigenen Kratzer und jeder Song dadurch in ein neues, gebrauchtes und sehr persönliches Hörerlebnis verwandelte.
Das war aufregend.
Violator.
Rush ist noch immer eines meiner Lieblingsstücke.
Black Celebration.
Nun, lassen wir die Kirche im Dorf.
Hier… müssen wir warten. Worauf eigentlich?
Es nährt sich mit jedem Ton der Zweifel, dass es jemals ein Song von
Spirit
in meine ewigen Top-Listen schaffen wird.
Zu verbraucht und zu unoriginell klingt das.
Immer noch besser, als vieles, was einem so in die Ohren kommt.
Aber für die Band, die meine musikalischen Wege lange Zeit begleitet hat, ist das, was hier aus den Lautsprechern kommt, viel zu wenig.
Zu oft schon gehört, zu wenig Inspiration, zu wenig Atmosphäre, zu wenig sich Abheben vom Rest.
Natürlich kann man nicht immer erwarten, dass die Gänsehaut der Vergangenheit sich einstellt. Aber zumindest aufhorchen sollte man.
Viele nette Ansätze, ebenso viele Fehlermeldungen.
Hier drängt nichts, es plätschert eher.
Hier hat man nie das Gefühl, dass sie auch nur im Entferntesten einen saugeilen Kracher zustande bringen wollten, hier nagt eher die Vermutung, es wurde einfach Zeit, mal wieder etwas von sich hören zu lassen.
Irgendwie läuft hier einiges einfach an mir vorbei.
Wie meint der Rolling Stone: „Das Gespür für Pop-Hymnen haben sie eingebüßt.“
Das sagt mehr, als ich es in vielen Sätzen sagen könnte.
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63/100
DEPECHE MODE – Spirit
Sony Music 17.3.2017
Going backwards
Where’s The Revolution
The Worst Crime
Scum
You Move
Cover Me
Eternal
Poison Heart
So Much Love
Poorman
No More (This Is The Last Time)
Fail
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