(photo & allrights: BORN RUFFIANS)
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Die neue Platte der
BORN RUFFIANS
kommt wie zuerst einmal wie eine Frischedusche über Dich hereingebrochen, erwischt Dich mit ihren erfrischenden Klängen vielleicht gerade beim Erwachen und kommt da gerade recht.
Sie klingen, wenn man einen Vergleich sucht und wagen will, in ungefähr wie eine abgespeckte Variante der Shins. Ohne verschnörkeltes Tüdelidü.
Hervorstechendstes Merkmal ist die Stimme von Sänger Luke Lalonde, die einem, so muss man ungefragt einwerfen, über die Ganzplattendistanz schon durchaus Momente aufzuweisen hat, wo sie einem, gelinde gesagt, auf die Nerven geht.
Tricky ist das ultimative Beispiel hierfür, ein Skip bevor die Stimme einsetzt, bitte.
Das darauf folgende Ring That Bell schlägt in die gleiche Kerbe, hat aber weniger Nervpotential zu bieten.
Ansonsten fühlt man sich an Green On Red erinnert die in einen Popkesselchen gefallen sind, leider sind nicht durchgehend Heldentaten die Folge.
Diagnose: 80s Psychedelic-Beach Boys-Klangsyndrom mit latent
ausgeprägtem Folk-Appeal.
Wobei, wie schon gesagt, es klingt alles seltsam vertraut und das Eröffungsstück hat durchaus Potential zu etwas Größerem zu werden.
Das hineingeworfene Textmaterial mag von Anspruch her nicht in Gedichtbänden wiederzufinden sein, vermittelt aber einen Drang, eine schöne Handclap-Melodie tun ihr übriges.
Am anderen Ende, der Rausschmeißer Working Together könnte von Michael Jackson meets Band Aid stammen. Gute Absicht ja, Umsetzung eher so mittelprächtig.
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64/100
BORN RUFFIANS – Uncle, Duke & The Chief
Yep Rock Records, 16.02.2018
Forget Me
Miss You
Side Tracked
Fade To Black
Love Too Soon
Spread So Thin
Tricky
Ring That Bell
Working Together