Vorsicht, zerbrechlich: EERIE WANDA – Pet Town (review)

 

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Dem aufmerksamen Leser und Verfolger meines Blogs wird eine gewisse Vorliebe zu Damenstimmchen mit leicht antiquiriertem Charme nicht entgangen sein. Ein wenig Twee mit dem Touch der Vergangenheit darf es auch gern sein, sei es The Yearning, Alpaca Sports, die Gentle Waves oder auch Belle & Sebastian

Nun kommt hier mit
Pet Town
von

EERIE WANDA

wieder so ein verträumt schillerndes Pop-Märchen, welches direkt aus der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts zu stammen scheint in unsere Wohnzimmer gekrabbelt.

Marina Tadic wurde als Kind kroatischer Eltern im Alter von 6 Jahren im Wahnsinn des Jugoslawien-Konflikts zum politischen Flüchtling. Ihre Eltern gingen in die Niederlande, wo sie aufwuchs und eine neue Heimat finden konnte.

Es scheint ein Easy-Listening-Unterfangen, hört man einfach nur mal rein in dieses zweite Album von

EERIE WANDA,

dabei ist nur der erste Eindruck ein solcher.

Hinter leichtfüßig daherkommenden, fröhlichen Melodien verbirgt sich eine lange Zeit des Alleinseins und der Sehnsucht. Wie genau ihre Songs entstehen, vermag Marina nicht genau zu sagen, sie hat diese Zeit gebraucht, für sich und um genau diese zerbrechliche Oberflächlichkeit hinter der so viel steckt zu schaffen und mittels einfacher Aufnahmetechniken auch genau so zu uns Hörern zu transportiren. Inspiration findet sie durch die Einsamkeit, die Aufnahmen zu
Pet Town
erfolgten unanbhängig voneinander, sie und ihre beiden Bandkollegen Jasper Verhulst und Jeroen de Heuvel haben ihre Parts jeweils für sich zu Hause eingespielt und erst später zu den nun vorliegenden Songs zusammengefügt.

Es steckt eine Herzlichkeit in ihren Liedern, eine versteckte Fröhlichkeit, die den Gefühlen, die offenbar während der Zeit ihrer Entstehung vorherrschten, widerspricht und entgegensteht.
Allein der Einstieg mit dem Titelsong weckt Kindheitserinnerungen an die frühen Donnerstagabende, wenn Loriots Wum in Wim Thoelkes ZDF-Show Der Große Preis mit seiner Gitarre Träumereien von seiner Miezekatze und einem Wochenendhaus zum Besten gab.

So umgibt ein charmanter Klang längst vergangener Zeiten dieses Album, ein einladendes Summen dieser Wohlgefühl verbreitenden kleinen Intimitäten.

 ° ° °

87/100

EERIE WANDAPet Town
Joyful Noise Recordings, 25.1.2019

eerieco

Pet Town
Big Blue Bird
Rockabiller
Magnetic Woman
Moon
Sleepy Eyes
The Intruder
Couldn’t Tell
Hands Of The Devil
Truly

// in english:
Careful, fragile

The attentive reader and follower of my blog will have noticed a certain preference for women’s voices with slightly antiquated charm. A little twee with a touch of the past is also welcome, be it The Yearning, Alpaca Sports, The Gentle Waves or Belle & Sebastian

Now comes here with
Pet Town
by

EERIE WANDA

another dreamy dazzling pop fairy tale, which seems to originate directly from the second half of the last century and crawls into our living rooms.

Marina Tadic became a political refugee as a child of Croatian parents at the age of 6 in the madness of the Yugoslavian conflict. Her parents went to the Netherlands, where she grew up and found a new home.

It seems to be an easy listening undertaking, just listen to this second album by

EERIE WANDA,

but only the first impression is such.

Behind light-footed, cheerful melodies hides a long time of loneliness and longing. Marina can’t say exactly how her songs are created, she needed this time for herself and to create exactly this fragile superficiality behind so much and to transport it to us listeners by means of simple recording techniques.
She finds inspiration through the loneliness, the recordings to
Pet Town
she and her two band colleagues Jasper Verhulst and Jeroen de Heuvel recorded their parts independent of each other at home and only later joined them together to form the new songs.

There is a cordiality in their songs, a hidden cheerfulness that contradicts and opposes the feelings that apparently prevailed during the time of their creation.
The title song’s introduction alone evokes childhood memories of the early Thursday evenings, when Loriots Wum in Wim Thoelke’s show Der Große Preis in german television with his guitar performed dreams of his pussycat and a weekend house.

A charming sound of times long gone surrounds this album, an inviting buzz of intimacy.

 

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