
(Foto & alleswasRechtist: MASHA QRELLA / hier von FB / staatsakt)
Deutsche Popmusik zwischen Liedermachertum und vertonten Gedichten in Theatermanier.
Texte von Thomas Brasch.
Erstmal sagt mir das nicht wirklich viel, aber
MASHA QRELLA
bringt uns das nahe, seine Gedanken, Texte, die von Romantik durchzogen, von Quergeist (Oh. Kann man so etwas heute eigentlich noch ohne Hintergedanken auszulösen, sagen?).
Texter und Kritiker, Schreiber und Denker, Schriftsteller aus der DDR.
Beobachter des Ganzen nach der Einkassierung.
Ok.
Auch
MASHA QRELLA
selbst stammt aus der DDR, in der sie, born in 1975, als Mariana Kurella aufwuchs.
Eine gekonnte Zusammenführung, eine Vereinnahmung, eine Verbindung.
Eine neue Identität für Gedanken eines Andersdenkenden.
Zwischen Ina Deter, Element Of Crime, Erdmöbel und Meret Becker.
In Begleitung von Dirk von Lowtzow kann uns das Leben einmal, mitsamt seinen und unseren Sorgen eigentlich egal sein. Damit ich nichts vermisse, wenn ich nicht mehr bin, einst.
Das ist spannungsgeladene Unterhaltung in ansprechendem Drumherum, da zerren schonmal die Gitarren inmitten eines dumpfen Drumcomputers, das ist fein und durchdacht. Entdeckenswert, allein schon weil dieses erste deutschsprachige Album von QRELLA es mit Leichtigkeit schafft, allen Eventualitäten und Peinlichkeiten zu entgehen und die Texte in ein durchweg wie angegossen scheinendes Outfit transferieren.
Dann, Dancebeats, Discogedöns.
Gegen die Uhr. Entgegen den Text.
Ich warte nur.
Ich warte nur.
Ich kann nicht tanzen.
Und, ja, wo ist woanders. Wo ist man anders?
Man fragt sich. Und räkelt sich. Fühlt sich gut, ungefragt.
Zieht sich aus und hält nackte Knochen in den Wind.
Inmitten sparsamer Electronica, inmitten von Irgendwo.
Inmitten von Woanders.
Wirklich. Echt.
Hören.
° ° °
90/100
MASHA QRELLA – Woanders

Lied
Bleiben
Das Meer
Blaudunkel
Geister
Woanders
Maschinen
27. September
Wind
Haut
Märchen
Hure
Straßen
Strand
Ratten ‚
Tür
Nacht