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Es scheint eine Ewigkeit und noch viel länger her zu sein, seit
JULIA STONE
ihr Solo-Album Memory Machine vorstellte und ich mich ein wenig in sie reinverliebte.
Sicher, es gab seither die Zusammenarbeit mit ihrem Bruder Angus , die sie in Australien zu einer Art Berühmtheit geführt hat. Auf eigenen Füßen stehend jedoch hat sie seitdem eher zurückhalten agiert.
Um nun mit
Sixty Summers
gänzlich verändert wieder aus der Versenkung aufzutauschen. Sie sagt, sie fühlt sich endlich frei. Um das zu tun, wonach ihr ist.
Ok. Soll sie mal, von mir aus.
Ein Duett mit Herrn The National Matt Beringer macht sich da gut um auch hier die nötige Aufmerksamkeit zu erheischen, auch die zuletzt auf eigenem Album enttäuschende präsentierte St. Vincent als Produzentin tut da sicher ein Übriges.
Dizzy dancing-rhythm und Popsongs, die funky vor sich hin hüpfen und das Discolicht suchen, stellenweise dann aber doch vor Süßigkeit vor sich hin tropfen und trotz der noch immer in Ansätzen vorhandenen quietschig-hellen Stimme Julias (ich liebe ja sowas..) dann im Gegensatz zu ihren früheren Werken in Belanglosigkeit vor sich hin plätschern. Da nutzen Glitzer und Flitter nicht wirklich, wenn man statt Julias Namen irgendeinen der ewig langen Pop-Songstress-Liste auswählen und einsetzen könnte, will sagen, nichts ist schlecht daran, mal ein wenig poppiger daher zu kommen und der angestammten Folk-Fraktion etwas den Rücken zuzuwenden.. wenn dabei dann aber die Eigenständigkeit und der Wiedererkennungswert auf der Srecke bleibt ist mir das einfach zu nichtssagend und banal.
Schade, aber sei’s drum.
Es ist immer noch einigermaßen angenehm zu hören und besser als eine Vielzahl dessen, was man beim Einschalten eines UKW-Empfängers just around the clock vorgesetzt bekommt.
Ob diese Neuausrichtung aber zu größerem Erfolg führen wird wage ich zu bezweifeln.
Ich jedenfalls habe eine gern gehörte Musikerin an die Einheitsbrei-Popwelt im Nirgendwo verloren.
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53/100
JULIA STONE – Sixty Summers
BMG, 30.4.2021

60 Summers
We All Have
Substance
5 Dance
Free
Who
Fire In Me
Easy
Queen
Heron
Unreal
I Am No One
Dance (French version)