Die Melancholie der Liebe: HANNAH JAMES & TOBY KUHN – Sleeping Spirals (review)


(photo & allrights: Hannah James & Toby Kuhn / Bandcamp)


Also, in nem Zauberwald, ne, weißte.
Das is echt verhext und immer ganz schön unheimlich, auch wenn das so ne Anziehungskraft hat, wo de da immer hingehn willst und kuckn was denn nu da is.

Genau.
Genau so wirkt diese Platte.
Aufgeweckte Gestalten aus der Neben-, Unter-, Sonstwas-Welt, nicht ganz von hier und auch nicht ganz fremd, unbekannt.

HANNAH JAMES

ist eine britische Musikerin und Sängerin, die hier mit dem französischen Cellisten und Komponisten auf ihrem gemeinsamen Debüt
Sleeping Spirals
eine Reise antritt, einen Ausflug aus der Gegenwart in eine andere Zeit, in eine Fantasie, einen Traum, eine Vorstellung.
Ein Wunsch, nach Vertrautheit, Geborgenheit, nach Abenteuer, mit dem Duft des Lagerfeuers und dem heimeligen Duft aus der Küche des Hauses nach Zimt und Gebäck, nach Braten und Gemüse.
Der Mix aus Akkordeon und Cello macht etwas mit einem, vereint das Gefühl von wohliger Wärme und Nähe mit der Sehnsucht nach dem dann gern doch mal etwas größeren Abenteuer, nach Weite und Ferne, Landschaft, Aktion und Natur.

Die Melancholie der Liebe, die Macht der Flora & Fauna, das, was man allein erlebt, wenn man im Wald spazieren geht, innehält, einatmet, die Augen schließt und langsam wieder in den Alltag zurückkehrt.

Dabei schafft die Helle, die Freundlichkeit des Klangs ihrer Stimme es immer wieder, die Atmosphäre der Songs aus ihrer latenten (vielleicht auch nur in Gedanken vorhandenen) Dunkelheit und ihrem Mysterium zu reißen.
Dies ist durchaus ein interessanter Gesichtspunkt, nicht gerade ein Widerspruch, wohl aber ein bereichernder Akzent dieses stets naturverbundenen Werks.

Deren Songtitel allein sprechen schon für sich und präsentieren ungefähr das, was hier dargestellt wird. Ein immer verhangenes, geheimnisvolles Werk zwischen Folk, Traditional und Pop, das balanciert und sich mal mehr hierhin, mal mehr dorthin neigt,, sich mal hier mal dort angesiedelt wiederfindet.

Genauso stimmungsvoll daheim, ist die Wirkung im Pub bei einem Stout sicher nicht weniger eindrucksvoll.

° ° °
84/100

HANNAH JAMES & TOBY KUHN
Sleeping Spirals
(19.11.2021)

In The Gloaming
The Giant
Three Ravens
January
Jealousy
The Ragged Woman
Too Far For You To See
Sheila’s Tune
Jezerka
Vine Dance
Under Sea
The Faint And The Weary Traveler



// in english:
The melancholy of love

So, in a magic forest, no, you know.
That is really bewitched and always quite scary, even if that has such an attraction, where you always want to go and see what’s there now.
Exactly.
That’s exactly the effect of this record.
Bright characters from the side-, under-, something else-world, not quite from here and also not quite strange, unknown.
HANNAH JAMES
is a British musician and singer, who here with the French cellist and composer on their joint debut
Sleeping Spirals
a journey, an excursion from the present into another time, into a fantasy, a dream, an imagination.
A desire, for familiarity, for security, for adventure, with the smell of the campfire and the homey scent from the kitchen of the house of cinnamon and pastries, of roasts and vegetables.
The mix of accordion and cello does something to you, unites the feeling of comforting warmth and closeness with the longing for adventure, for expanse and distance, landscape, action and nature.
The melancholy of love, the power of flora & fauna, what you experience alone when you walk in the forest, pause, breathe in, close your eyes and slowly return to everyday life.
At the same time, the brightness, the friendliness of the sound of her voice always manages to snatch the atmosphere of the songs from their latent (perhaps only present in thought) darkness and mystery.
This is quite an interesting point of view, not exactly a contradiction, but rather an enriching accent of this work, which is always close to nature.
Their song titles alone speak for themselves and present approximately what is presented here. An always cloudy, mysterious work between folk, traditional and pop, which balances and sometimes leans more here, sometimes more there, sometimes finds itself settled here or there.
Just as atmospheric at home, the effect in the pub with a stout is certainly no less impressive.



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