Im Nirgendwo: LINDSEY CLARK – Carpe Noctem (review)

(photos & allrights: LINDSEY CLARK / Bandcamp)
° ° °



Es gibt Künstler, die tauchen nirgendwo auf.
Man kennt sie nicht, man sieht sie nicht, und stolpert man nicht zufällig in irgendwelchen Playlists oder lästigen Newslettern über deren Namen, bleiben sie einem selbst auch weiterhin unbekannt.
Das ist oftmals egal, in Einzelfällen aber außerordentlich schade.

LINDSEY CLARK

ist so eine Kandidatin.

Ihr neues, soeben erschienenes Album
Carpe Noctem
ist mit seinen drängenden, dennoch aber stillen, beruhigen Fingerpricking-Gitarrenklängen und sehnsuchtsvoll windhauchdurchzogenen Sehnsuchtsfolksongs in einem Atemzug mit Nick Drake oder Laura Gibson zu nennen, vermag in Momenten an sanfte Landstreicher-Surf-Sounds erinnern oder an stille Augenblicke, in denen man entweder geistesabwesend in Landschaft stehend vor sich hin träumt oder versunken in innige Umarmung gedankenleer Intimitäten austauscht.

Ihre Stimme wiegt uns, sanft, wie in Watte gepackt, eine stille Berührung.
Wünscht man sich manchmal einen Ausbruch, den Mut zur Bewegung, abseits.

Wie eine unwirkliche Erscheinung, ein Moment der Surrealität, ein durchscheinendes Etwas, wie ein Duft, ein Lufthauch, vorbeigezogen, kaum bemerkt und doch in Erinnerung.

° ° °
73/100

LINDSEY CLARKCarpe Noctem
Audiosport Records, 24.6.2022

Evening Star
Diamonds
Better Way
Roses In The Sky
If Colours
In The Morning
Nothing I Can Give
Indigo Dye
Tropical Birds
I Lay
Waves


° ° °


// in english:

In nowhere

There are artists who don’t appear anywhere.
You don’t know them, you don’t see them, and if you don’t stumble across their names by chance in some playlists or annoying newsletters, they remain unknown to you.
This often doesn’t matter, but in some cases it’s a great pity.

LINDSEY CLARK

is such a candidate.

Her new, just released album
Carpe Noctem
with its urgent, yet quiet, calm fingerpricking guitar sounds and longing folk songs, full of windy breath, can be mentioned in the same breath as Nick Drake or Laura Gibson, may at moments remind you of tramp surf sounds or of quiet moments in which you either dream absent-mindedly standing in the landscape or sunk in intimate embrace thoughtlessly exchange intimacies.

Her voice cradles us, softly, as if wrapped in absorbent cotton, a silent touch.
Does one sometimes wish for an outburst, the courage to move, apart.

Like an unreal apparition, a moment of surreality, a translucent something, like a fragrance, a breath of air, passed by, barely noticed but more than yet remembered.

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