Wir, uns: EZRA FURMAN – All Of Us Flames (review)

(photo & allrights: EZRA FURMAN / Bandcamp)

Ja, Power und Ausdrucksstärke sind seit jeher Markenzeichen von

EZRA FURMAN.

Und das bleibt auch mit dem neuen Album
All Of Us Flames
genau so.

Eine mitreißende Stimme, eine Performance a la bon heure, ein spannungsgeladenes Werk inmitten von Unsicherheiten, Widrigkeiten und dem genauen Wissen, nichts genau zu wissen.

Denn das ist mal sicher: Die Zeiten waren selten, gefühlt, so unklar wie die Zeiten eben jetzt.

EZRA FURMAN

steht mittlerweile als Bi-Transwoman in ihrem Leben, auch dies war eine Zeit der Findung, Selbstfindung, Achtung und eigener Wertschätzung. Um es einmal vorsichtig zu sagen.

Musikalisch auf dem Weg weg vom punkigen Aufbruch der Twelve Nudes landen wir mitten in der Gegenwart, mitten im Leben und scheinen so erstmals genau richtig zu sein, sich gut zu fühlen, frei und richtig. Es gibt schillernde Synthies, es gibt wummernde Basslinien neben schneidenden Gitarren, dann wieder Stille und Gefühl für den Genuss der Spartanität.

Hier wird, ein wenig abseits der Frustration, ein Weg beschritten, der gangbar ist und auf den man trotzdem und zu recht stolz sein kann.
Es ist noch immer ein Kampf, Anerkennung für alles neben der Norm ist nach wie vor in weiten Teilen Amerikas irgendwas zwischen unerwünscht und unvorstellbar, kann aber nicht einfach vom Tisch gewischt oder ausradiert werden. Wir sind wir, wir sind viele, wir sind hier.

Ein Kampf mit Leidenschaft und Energie, mit Protest im Herzen und dem Schrei nach Akzeptanz, zumindest doch einer gleichgültigen Egalität.
Voranschreiten für ein besseres Jetzt, hymische, furiose Rocksongs, gepaart mit lyrischer Akribie, eine Hand, die Deine hält, in Zeiten der Not aber auch einfach mal so, weil es schön ist und weil es manchmal sein muss.

Liebeslieder mit persönlicher Idylle, eingeholt von der Realität des Jetzt.

EZRA FURMAN

fightet und schreitet voran, mit Stolz und der Stimme und dem Herzen auf der Zunge.
Schön, dass es sie gibt.

90/100

EZRA FURMANAll Of Us Flames
Bella Union / Pias, 26.8.2022

Train Comes Through
Throne
Dressed In Black
Forever In Sunset
Book Of Our Names
Point Me Toward The Real
Lilac And Black
Ally Sheedy In The Breakfast Club
Poor Girl A Long Way From Heaven
Temple Of Broken Dreams
I Saw The Truth Undressing
Come Close

// In english:

We us

Yes, power and expressiveness have always been trademarks of

EZRA FURMAN.

And this remains with the new album
All Of Us Flames
exactly the same.

A stirring voice, a performance a la bon heure, a tense work in the midst of uncertainties, adversities and the precise knowledge of not knowing anything for sure.

For once this is certain: the times have rarely been, felt, as unclear as the times just now.

EZRA FURMAN

stands meanwhile as a trans queer bi-woman in her life, also this was a time of finding, self-discovery, respect and own esteem. To say the least.

Musically moving away from the punky awakening of Twelve Nudes we land in the middle of the present, in the middle of life and so for the first time seem to be just right, to feel good, free and right. There are shimmering synths, there are booming bass lines next to cutting guitars, then silence and feeling for the pleasure of spartanity again.

Here, a little away from frustration, a path is taken that is viable and of which one can nevertheless and rightly be proud.
It’s still a struggle, recognition for anything besides the norm is still something between undesirable and unimaginable in much of America, but can’t just be wiped off the table or erased. We are us, we are many, we are here.

A struggle with passion and energy, with protest in our hearts and a cry for acceptance, or at least an indifferent egalitarianism.
Moving forward for a better now, anthemic, furious rock songs paired with lyrical meticulousness, a hand that holds yours, in times of need but also just because it’s nice and because sometimes it has to be.

Love songs with personal idyll, caught up with the reality of now.

EZRA FURMAN

fights and strides forward, with pride and the voice and the heart on the tongue.
It’s nice that she exists.

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